Denkmal & Historie

Die Stadt Bruchsal hat eine weit zurückreichende und zugleich wechselhafte Geschichte hinter sich. Erstmals im 1. Jahrtausend erwähnt, wurde Bruchsal zum Ende des 17. Jahrhunderts gleich zweimal niedergebrannt.

Einige Jahrzehnte später hatte sich die Stadt bereits wieder erholt und es entstand die weitläufige barocke Schlossanlage im Zentrum der Residenzstadt der Fürstbischöfe von Speyer. Ebenso entstanden in dieser Zeit das Belvedere und die Peterskirche. Um das 18. Jahrhundert war das beschauliche Städtchen ein Tummelplatz für Baumeister, Musiker, Künstler, Adlige sowie alle anderen, die zu einem kleinen Hofstaat gehörten.

Im Zuge der europäischen Neuordnung durch Napoleon Bonaparte im 19. Jahrhundert wurde Bruchsal dem Großherzogtum Baden zugeordnet.

Dadurch verlor Bruchsal an Bedeutung, dies führte zu einer kontinuierlichen Verarmung der Bevölkerung. Ein letzter höfischer Glanz blieb durch die badische Markgräfin Amalie, die Schwiegermutter Europas, erhalten, sie erkor das Bruchsaler Schloss als einen ihrer Witwensitze.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Bruchsal ein Eisenbahnknotenpunkt, durch die Verbindung von Karlsruhe nach Heidelberg und die Industrieansiedlung. Geprägt war die Industrialisierung in Bruchsal durch Tabak-, Malzfabriken und die Eisenbahn.

Im Zweiten Weltkrieg wurde 80 % Bruchsals durch ein Bombardement völlig zerstört. Die darauffolgenden Jahre waren wieder einmal vom Wiederaufbau geprägt.

Architektur

Die ehemalige Tabakfabrik bringt imposante Industriearchitektur und modernste Wohnkultur in Einklang. In allen loftartigen Wohnungen lässt sich die typische funktionale Ästhetik des repräsentativen Baus erleben.

Durch die unvergleichliche wirtschaftliche Expansion nach dem Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71 entstehen in ganz Europa unzählige Industriebauten. Der Eisenbahnknoten Bruchsals ließ die Stadt erblühen und lockte zahlreiche Unternehmen an, darunter auch die Malzfabrik in der Kaiserstraße. An der opulenten Front lässt sich noch heute der typische Repräsentationsdrang der damaligen Industriellen erkennen.

Auch im Inneren ist der funktionale Bau mit reichlich Zierelementen ausgestaltet. Massive im Jugendstil verzierte Stahlsäulen tragen die gewaltige preußische Kappendecke.

Bereits durch die Umnutzung in eine Tabakfabrik um 1940 gingen einige historische Elemente verloren. Von den über alle Stockwerke reichenden Darren im vorderen Gebäudeteil sind heute nur noch die Kuppeln vorhanden. Die riesigen Schornsteine gingen ebenfalls verloren und die Darren wurden mit Geschossdecken durchzogen.

Wohneinheiten

Bruchsal